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Verena Lung-Schmid
Akad. Marketerin
Mediatorin

Im Weingarten 24
6858 Schwarzach | Österreich

T +43 664 157 70 97
info@mamemo.at


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03/04/2021
mamemo

Warum hat der sibirische Uhu beim Perspektivenwechsel die Nase vorn?

Bevor wir dem auf den Grund gehen, eine Frage: Was verbindest Du mit dem Wort „Perspektive“? Ein oft genanntes Wort! Was bedeutet Perspektive wirklich?

Die Perspektive eines Charakters auf eine Situation, kann sich sehr von der Perspektive eines anderen Charakters unterscheiden. Basierend auf persönlichen Erfahrungen, Geschichten die wir erleben, Einstellungen, Neigungen, kulturellem Hintergrund und Emotionen.

Sogar eineiige Zwillinge sind nicht ident. Auch von ihnen hat jeder seine eigene Geschichte und so auch seine eigene Sichtweise. 

Was wir hören ist oft nur eine Meinung, kein Fakt! Was wir sehen ist eine Perspektive, nicht die Wahrheit.

Einerseits ist es die persönliche Art etwas einzuschätzen oder die Sicht von einem bestimmten Punkt aus, eine zeichnerische Darstellung oder auch eine Zukunftsaussicht.

Und täglich grüßt das Murmeltier...

Viele kennen wahrscheinlich diesen Film. Phil Connors, ein TV-Wetteransager aus Pittsburgh, reist in eine Kleinstadt in Pennsylvania, um über das Murmeltier und „Wetterphänomen" zu berichten.

Immer wieder wiederholt sich sein Tag nach dem Erwachen – wie in Dauerschleife. Er steht um dieselbe Uhrzeit auf, trinkt Kaffee, trifft auf der Stiege eine Nachbarin, fährt zur Arbeitsstelle... Der Tag läuft immer wieder gleich ab.

Als Zuseher wird man richtig nervös und denkt sich: „Nein, nicht schon wieder derselbe Tag!“ Zumindest mir ist es so ergangen. ;-) Aber was hat das mit „Perspektivenwechsel“ zu tun?

Raus aus der Routine – rein in was Neues/Anderes. Erst wenn wir es aus unserem Trott schaffen, erleben wir neue Geschichten, treffen andere Menschen und es können sich andere Situationen ergeben. Routine ist wichtig, sie gibt uns Halt und Sicherheit! Vor allem jüngere Menschen brauchen Routine. Sie haben noch so viel Verspieltes und Neugieriges.

Je älter wir werden, umso mehr streben wir nach Routine. Die Gefahr ist groß, dass wir immer noch mehr in dieser Starre und Regelmäßigkeit verhaftet sind. Ein Perspektivenwechsel ermöglicht es uns, die Welt wieder neu zu entdecken. Kreativität kann entstehen und eine Leichtigkeit, die unser Leben „beflügelt“.

Wenn du die Umstände nicht ändern kannst, ändere deine Perspektive.

Ein Perspektivenwechsel ist ein hervorragendes Instrument um Blockaden, Konflikte, Krisen oder komplexe Themen zu lösen und eine empathische Kommunikation zu fördern. Die Einsatzmöglichkeiten sind breit: von der Produktentwicklung, Innovation über Problemlösung bis hin zum Erarbeiten von Entscheidungsoptionen.

Ich sehe was, was du nicht siehst...

Die Perspektive zu wechseln bedeutet: 360° Blickwinkel, nichts ausblenden und gleichzeitig nichts wirklich wichtig zu nehmen. Wenn es einen Reset-Knopf für Wahrnehmung gäbe, dann könnte man ihn mit dem Perspektivenwechsel finden. Jetzt spanne ich den Bogen zu meinem Titel vom sibirischen Uhu: Ganz herumdrehen mit 360° Sicht kann er zwar nicht, er schafft aber immerhin bis zu 270°- also drei Viertel eines Kreises, was ihm eine gute Rundumsicht ermöglicht. Wenn der Uhu demnach seinen Kopf rechts herum dreht, kann er am Ende nicht nur hinter sich blicken, sondern sogar noch bis auf seine linke Seite. Also weitaus mehr, als wir Menschen das können.

Schon Einstein hat das erkannt. Je mehr wir uns trauen, aus unseren alt gewohnten Mustern herauszutreten und uns vorstellen wie der andere fühlt, denkt und handelt, umso besser können wir einander verstehen und auf Augenhöhe kommunizieren. Auch in der Mediation ist das der Ausgangspunkt, wo Veränderung und sich wirklich Einlassen erst stattfinden kann. Unterstützend sind hier beispielsweise zirkuläre und reflektive Fragen.

Als Beispiel: Bei einer verfahrenen Situation/einem Konflikt kann die Frage: „Wenn du es in einem Jahr geschafft hast, was ist auf dem Weg dahin passiert, damit das gelingen konnte? Oder anderes Fragebeispiel „Was würde deine beste Freundin zu dieser Situation sagen?“ Diese Fragen bringen die Person aus der starken oft negativen Emotion raus, das Hirn muss plötzlich in eine andere Richtung denken. Das bringt oftmals die Wendung aus einer Krisensituation.

Wie kann ein Perspektivenwechsel gelingen?

Nun, ganz so einfach funktioniert das nicht. Das Gute dabei, es gibt zahlreiche Methoden, Instrumente und Tools, die einen Perspektivenwechsel unterstützen. Im Marketing arbeitet man bspw. mit s.g. Personas – eine Art Steckbrief. Das heißt, ich überlege mir genau, wer meine Zielperson ist. Wie tickt sie, wo kauft sie ein, wo informiert sie sich, in welcher Lebenssituation steckt diese Person gerade? Was für Bedürfnisse, Wünsche und Anforderungen an mich/mein Produkt hat sie. Der Perspektivenwechsel ist auch im Marketing nicht mehr wegzudenken.

Design Thinking – weitaus mehr, als nur eine Methode.

Solche Veränderungen im Denkmuster können Design Thinking Tools unterstützen. Diese Methoden regen an und inspirieren. Sie fördern Kreativität und Empathie. Erst der Perspektivenwechsel gibt die Tiefe, die Variante, die Inspiration. Und dahinter eröffnen sich weite Denkräume.

Besonders geeignet für den Perspektivenwechsel finde ich persönlich die „Walt-Disney-Methode“. Diese basiert auf 3 Rollen – 3 Perspektiven. Neugierig? Dann schau doch gleich unter Moderation, dort findest du eine genaue Beschreibung dazu.

 

 

Ein Perspektivenwechsel ist immer auch Veränderung. Dieser Change ist oftmals eine große Chance! Vielleicht konnte ich dich mit meinem Blog inspirieren? Starte gleich heute was Neues/Anderes. Ob du an einem anderen Platz am Mittagstisch sitzt, deine Zähne mit der anderen Hand putzt, anstelle vom Auto das Rad nimmst, … spielt keine Rolle.

Jede Änderung deiner festgefahrenen Gewohnheiten schafft Kreativität und inspiriert deinen Alltag. Setz dir gleich ein Ziel: 1x pro Woche oder Monat was ganz Neues zu machen. Etwas, das du vorher noch nie gemacht hast.

Freue mich über dein Feedback!